Archiv für den Monat: August 2017

Maria W. – die Exfreundin, die es nie gab

Maria W. – die Exfreundin, die es nie gab – nachweisliche Richtigstellung einer weiteren Rufschädigung der Bild-Zeitung gegen Andreas Lubitz

Jemandem eine Affäre anzudichten ist an sich schon schlimm genug. Zumal wenn man die Person gar nicht kannte. Das aber in der Art und Weise zu tun, wie in der Printausgabe der BILD vom 28.März 2015 geschehen, entbehrt jeder Form von Anstand und dient nur dazu, das Ansehen eines Menschen vollends zu ruinieren, selbst wenn er tot ist.

„Er drohte: Eines Tages wird jeder meinen Namen kennen“
Die Stewardess Maria W. (26) war eine Zeitlang die Freundin von Todes-Pilot Andreas Lubitz (27). Fünf Monate lang flogen sie im vergangenen Jahr zusammen durch Europa und übernachteten heimlich gemeinsam in Hotels. BILD-Reporter John Puthenpurackal hat ihre Identität überprüft. Er ließ sich u. a. ein Foto zeigen, das die Stewardess und den Amok-Piloten bei einem Flug in derselben Crew zeigt“.*

*Nachweis: siehe reißerischen Boulevard-Artikel unter Seite „Links“, Link 1 zum Beitragsthema

Ob der Reporter oder BILD die Dame erfunden haben, oder die Dame sich selbst erfunden hat, spielt keine Rolle, nur dass die komplette Geschichte frei erfunden ist, egal von wem.
Andreas Flugbuch belegt eindeutig, auf welchen Routen er eingesetzt war, und dass er am Ende seiner Dienst- bzw. Arbeitstage in seinen Heimatflughafen zurückkehrte. Durch die täglich wechselnden Crews hätte ein gemeinsames Fliegen mit der möchtegern Stewardess nur ausnahmsweise und zufällig stattfinden können. Die Behauptungen der Maria W. wären also dadurch widerlegt. Andreas konnte demnach immer zu Hause, bei seiner langjährigen Lebensgefährtin, übernachten.
Bereits bei unserer zeugenschaftlichen Vernehmung durch den Staatsanwalt im März 2015 erhielten wir auf Nachfrage, warum denn diese Maria W. nicht vernommen würde, die Antwort, dass es sich um eine „erfundene Geschichte“ handle.

Merkwürdig, dass sich dann im März 2017 herausstellte, dass die Person doch existent ist und nur ihre Geschichte frei erfunden ist…

https://www.buzzfeed.com/petrasorge/dieses-bild-interview-uber-germanwings-pilot-andreas-lubitz?utm_term=.pk8GEJAAN#.peK68Rggn

Merkwürdig, dass in der Bildausgabe vom 28.03.15 nicht das Foto, das Maria W. zur Verifizierung benutzt haben soll, abgedruckt wurde, man hätte ihr Gesicht ja pixeln können. Stattdessen zeigte man das Bild einer xy Frau von hinten…
Vier Tage nach dem Absturz, lieferte diese erfundene Geschichte die Bausteine, die noch fehlten um das zuvor generierte Bild von Andreas weiter zu festigen: Ausraster, Drohungen, die Ankündigung einer aufsehenerregender Tat.

Merkwürdig, dass Maria W. Angst hatte (wie in dem Bericht behauptet wird), niemanden informierte, trotzdem aber weiterhin mit ihm flog…

Merkwürdig auch, der im März diesen Jahres auf twitter ausgetragene Streit, zwischen dem heutigen Vorsitzenden der BILD Chefredaktion Julian Reichelt (übrigens erst seit Februar 2017 in dieser Position) und Frau Sorge, sowie die Veröffentlichung der E-Mails mit der Stellungnahme des Staatsanwalts…

http://www.deutschlandfunk.de/twitter-streit-ueber-journalistische-arbeit-bild-gegen-zeit.2907.de.html?dram:article_id=382348

Andreas war ein Familienmensch und führte mit seiner Lebensgefährtin eine glückliche Beziehung. Er war gar nicht der Typ für eine Affäre. Auch war er 2014 definitiv nicht in psychiatrischer Behandlung, von der diese Maria W. gewusst haben will. Wir hatten regelmäßig Kontakt zu ihm und er besuchte uns öfter, wenn er frei hatte. Nicht selten schickte er Fotos von seinen Umläufen. Von einer „neuen“ Freundin hätte er uns erzählt.

Definitiv enthält dieser Bild-Bericht keinen einzigen Funken Wahrheit!

L. U.

 

weitere falsche Berichterstattungen:

War Lubitz hoch verschuldet?

 

War Lubitz hoch verschuldet?

War Lubitz hoch verschuldet? – Richtigstellung einer reißerischen Schlagzeile der Boulevardpresse gegen Andreas Lubitz

„War Lubitz hoch verschuldet?“ – Ein Köder für den Leser – die neue Schlagzeile der größten deutschen Boulevardzeitung am 10.07.2015

Nachweis: siehe reißerischen Boulevard-Artikel unter Seite „Links“, Link 1 zum Beitragsthema

Der Öffentlichkeit wurde ein weiteres „fehlendes Puzzleteil“ über das mögliche Tatmotiv präsentiert, die rein spekulative Frage sollte wohl den Menschen Andreas Lubitz erneut verunglimpfen. Noch eine dunkle Seite an ihm aufzuzeigen, würde das negative Bild, das schon in den Köpfen der Bevölkerung existierte, weiter festigen! Der Autor spekuliert weiter über die zurückzuzahlenden Ausbildungskosten und mögliche Gläubiger, die sich bereits mit entsprechenden Forderungen gemeldet hätten, beides ohne gesichertes Hintergrundwissen.
Ja, es ist richtig, dass ein sogenanntes Nachlassinsolvenzverfahren eröffnet und durchgeführt wurde, ein gängiges und durchaus übliches Verfahren, für das besondere Gründe vorliegen müssen, die in diesem Fall gegeben waren.
Das Verfahren ist zwischenzeitig abgeschlossen. Nach Abzug diverser Aufwendungen blieb ein fünfstelliger Betrag übrig. Dieser wurde gemäß einer festgelegten Quote auf die Gläubiger aufgeteilt und entsprechend ausgezahlt.

Damit ist eindeutig belegt, dass Andreas nicht hoch verschuldet war, sonst wären die Gläubiger leer ausgegangen.

In diesem Zusammenhang noch ein relevanter Bericht, der genau zwei Monate später am 10.09.2015 erschien:

Allianz fordert 7,5 Millionen von Lubitz-Insolvenzverwalter

Nachweis: siehe reißerischen Boulevard-Artikel unter Seite „Links“, Link 2 zum Beitragsthema

Zitat: Die Industrieversicherungs-Sparte der Allianz hat nach BILD-Informationen beim Nachlass-Insolvenzverwalter von Amok-Pilot Andreas Lubitz († 27) eine Forderung von bis zu 7,5 Millionen Euro angemeldet. (Zitatende)

Wir wissen, dass die Summe geringer war, also ist das Rechenbeispiel des Autors wieder rein spekulativ.

Aber: Was bleibt eher hängen? …bis zu… oder 7,5 Millionen?

 

 

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