Archiv der Kategorie: Allgemein

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Archiv allgemeiner Themen auf der Website für Andreas Lubitz bezüglich des Germanwinngs Absturz

Aus aktuellem Anlass – Zum 10. Jahrestag

Aktualisiert am 03.04.2025

Liebe Leserinnen und Leser,

Sie haben alle unseren Hinweis für die Presse gelesen, dass wir für Presseanfragen derzeit nicht zur Verfügung stehen, denn wir wollten in Ruhe dem 10. Jahrestag entgegengehen, trotz allem in dem Bewusstsein, dass die Medien wieder groß darauf eingehen würden. Das ist auch geschehen, allerdings in einer Art und Weise, mit der dann doch nicht zu rechnen war. Wir haben uns daher entschieden, gezwungenermaßen, heute zu reagieren.

Was macht den 10. Jahrestag so besonders, außer der Tatsache, dass schon 10 Jahre seit dem Absturz vergangen sind, bei dem wir geliebte Menschen verloren haben? Ansonsten unterscheidet er sich nicht von vergangenen und zukünftigen Jahrestagen, ist er doch dem Erinnern, Gedenken und der Trauer vorbehalten.

Stattdessen werden wir seit Ende Januar Zeugen eines unglaublichen Medienkrieges eines Journalisten. Fast täglich kam und kommt er aus einer anderen Ecke des Internets herausgeschossen, stets mit dem Wort „Verschwörungstheorie“ um sich werfend, in einer Art und Weise, die über das Normalmaß hinausgeht und nicht mehr zu ertragen ist. Was sind seine Beweggründe so etwas zu machen?

Noch dazu hat er ein Buch veröffentlicht. Wir stellen nicht in Frage, dass er  mit Experten gesprochen hat, um technische Details zu verifizieren. Dem größten Teil des Buches liegen aber überwiegend Printmedienartikel der letzten 10 Jahre zugrunde, ebenso diente ihm der offizielle Abschlussbericht der BEA als Quelle, der leider nicht frei von Fehlern ist. In Bezug darauf schreibt er: *

„Es kam ans Licht, dass Andreas Lubitz bereits im August 2008, also noch vor Beginn seiner effektiven Ausbildung zum Lufthansa-Verkehrspiloten, begann, an einer schweren depressiven Episode zu leiden, die sich unter anderem in Suizidgedanken manifestierte. Lubitz begab sich deshalb in psychiatrische Behandlung und schloss mit seinem behandelnden Therapeuten mehrere „Nicht-Selbstmord-Pakte.“

Es folgte eine stationäre Aufnahme in einer Klinik.“

Im offiziellen BEA Bericht steht:

Kurzdarstellung, S. 8:

Seit Juli 2009 basierte sein Tauglichkeitszeugnis auf einer Sondergenehmigung, da er zwischen August 2008 und Juli 2009 eine schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome gehabt hatte. („zwischen August“ ist unwahr)

1.5.2. Copilot, Tabelle, S. 17:

  • am 1. September 2008 begann er mit dem Grundkurs an der Lufthansa Flight Training Pilotenschule in Bremen, Deutschland
  • am 5. November 2008 setzte er die Ausbildung ausmedizinischen Gründen aus;

1.13.1 Krankengeschichte des Copiloten, S. 31:

Im August 2008 begann der Copilot an einer schweren depressiven Episode ohne psychotische Symptome zu leiden. (Das ist unwahr)

Der deutsche Staatsanwalt schreibt in seinem Abschlussvermerk unter dem Aktenzeichen 10UJs 906/15, S. 5

„Die Ermittlungen haben ergeben, dass der Andreas Lubitz bereits nach etwas mehr als 2 Monaten seine Ausbildung bei der Flugschule in Bremen unterbrochen hat, da bei ihm eine schwere depressive Episode mit akuten Suizidgedanken aufgetreten ist, worauf er sich in psychiatrische Behandlung bei dem Psychiater xxx in Montabaur und parallel dazu in psychotherapeutische Behandlung bei dem Psychotherapeuten xxx, ebenfalls in Montabaur begeben hat.

Anhaltspunkte dafür, dass bei dem Andreas Lubitz bereits zuvor eine erhebliche, insbesondere psychiatrische Behandlung bestanden hat, haben sich aus den Angaben der Personen aus seinem persönlichen Umfeld und aus dern Krankenakten nicht ergeben. Insoweit liegen keine Anhaltspunkte dafür vor, dass ihm das erste Tauglichkeitszeugnis am 9. April 2008 von Lufthansa Aero Medical Center in Frankfurt als ausstellender Behörde zu Unrecht erteilt worden ist.“

Warum die BEA das in ihrem Abschlussbericht anders, nämlich falsch festhält, ist nicht zu verstehen. Das ist eine eindeutige Falschinterpretation, wodurch ein Fehler entstanden ist. Das darf in einem Abschlussbericht bei einem Ereignis diesen Ausmaßes nicht passieren!

Sofern der deutsche Staatsanwalt den offiziellen Abschlussbericht der BEA gelesen hat, hätte er das richtig stellen müssen. Das hat er aber nicht getan!

Und noch eine Anmerkung: in mehreren Printmedienartikeln wurde von Andreas‘ Depression im Jahr 2008 berichtet. Damals und vor kurzem wieder. (Wenn Sie diese Artikel lesen möchten, suchen Sie diese bitte selbst im Internet, wir werden hier nicht dafür werben)

Die Depression von 2008 hat niemand von uns jemals bestritten. Es geht hier um die Falschaussage im offiziellen BEA Abschlussbericht nämlich um den Zeitpunkt.

Unser Sohn hatte KEINE Depression VOR Beginn seiner Ausbildung.

Hier bleibt also die Unwahrheit bestehen. Keinem Medienvertreter sind hier Widersprüche aufgefallen und niemand hat nachgefragt oder recherchiert!

Des Weiteren wird sich in dem Buch in verächtlicher und verletzender Weise über unsere Website,

 „…ergänzt durch seitenweise religiöse Texte…“

geäußert. Das lässt vermuten, dass der Verfasser den christlichen Glauben auch als eine Art „Verschwörungstheorie“ betrachtet. Wenn er damit nichts anfangen kann, ist das sein Problem, aber viele unserer Leser haben sich während der Jahre darüber gefreut und es positiv aufgenommen.

Was da gerade medial abläuft, ist nicht das, was man vor dem Jahrestag zugemutet bekommen will (und auch nicht hinterher). Das zeugt von absoluter Respektlosigkeit und Empathielosigkeit allen Angehörigen gegenüber.

Daher unser Apell heute:

  • respektieren Sie den Jahrestag, den Hinterbliebenen zuliebe, es ist ein Tag, der dem Erinnern, Gedenken und der Trauer vorbehalten sein sollte und nicht einem Medienspektakel, das seinesgleichen sucht
  • setzen Sie sich alle zusammen und überprüfen und verifizieren Sie sämtliche Erkenntnisse gemeinsam, bevor Sie sich allesamt gegenseitig vernichten, denn niemand von Ihnen wird als „Sieger“ hervorgehen
  • zeigen Sie nicht mit dem Finger auf andere, wenn sie das tun, dann zeigen immer drei Finger auf Sie selbst

Wir mussten in den vergangenen Jahren medial sehr viel aushalten, jede noch so kleine Äußerung von uns wurde nach Belieben negativ interpretiert. Über unseren Sohn wurde viel geschrieben und erfunden. Die Pressekonferenz wurde kritisiert, es folgten massive mediale Angriffe auf allen Ebenen, meistens auf unfaire Art und Weise. Der Verriss fand damals schon vor dem Termin statt, sodass die Medienvertreter mit vorgefertigten Meinungen dazu erschienen und für nichts mehr offen waren, das Gutachten wurde absichtlich ignoriert oder auf übelste Weise kritisiert.

Genau das Gleiche ist auch dieses Jahr passiert. Man mag sich berufen fühlen, das, was andere publizieren im Nachgang mit vernichtenden Kritiken zu bewerten, aber schon im Vorfeld loszupoltern, das macht doch schon sehr nachdenklich…

Abschließend möchten wir darauf hinweisen, dass in Deutschland Meinungsfreiheit herrscht. Jeder, der sich öffentlich äußert, muss mit Kritik rechnen und diese auch ertragen. Das gilt nicht nur für uns, sondern auch für alle die sich journalistisch betätigen. Manche Medienvertreter können mit Kritik leider nicht umgehen.

Familie Lubitz

L.U.

 * Dieser Abschnitt wurde nach Aufforderung durch den Buchautor geändert.

 

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Sachliche Betrachtung der Ermittlungsergebnisse

Stellungnahme zur WDR Dokumentation

Liebe Leserinnen und Leser,

wir wollten zur Dokumentation, die über den Absturz 2015 für die ARD produziert wurde, Stellung nehmen. Da diese Dokumentation uns an die Grenze des Zumutbaren gebracht hat, werden wir heute nur zu einer Sache aus den ersten beiden Teilen schreiben. Die Frage, die sich uns als Erstes stellt:

1. Wofür soll diese Doku gut sein und was soll sie bewirken? Man erfährt nun wirklich nichts Neues.

2. Wir waren sehr betroffen davon, dass Frau Rosenkranz, Tagebuchaufzeichnungen unseres Sohnes als Laufschrift präsentiert und vorlesen lässt. Das waren und sind vertrauliche, intimste Gedanken einer seelischen Notlage, bestimmt für seinen Arzt oder engsten Vertrauten.

Sie hat diesbezüglich bei uns in einer Mail vom 13. April 2023 nachgefragt und die Antwort erhalten, wenn sie sich in voyeuristischer Weise mit diesen Inhalten auseinandersetzen wollte, wir für weitere Gespräche nicht zur Verfügung stünden. Sie wollte dieses Tagebuch von uns verifiziert haben, weil es schon Berichterstattungen gab, sich darauf bezogen hatten. Sie wollte erzählen, ohne reißerisch zu sein, auch aus Respekt den Toten gegenüber (Originalton ihrerseits).

Nun wird eine Doku präsentiert unter dem Namen „Chronologie eines Verbrechens“ in der Reihe „Crime Time“ beworben mit „Echte Kriminalfälle; Einblicke in spektakuläre Ermittlungen; Spannung garantiert.“ „Der Schock; Die Spur; Der Schmerz; Die Schuld“ so die Titel der einzelnen Folgen.

Reißerischer und voyeuristischer geht es nicht mehr! Was Frau Rosenkranz da getan hat, ist in höchstem Maße verwerflich. Selbst wenn Sie sich auf eine frühere Berichterstattung beruft, dann tut sie das nur um sich rechtlich abzusichern. Es bleibt die Frage: War es nötig, das nochmal so auszuschlachten? Zumal diese Aufzeichnungen aus dem Jahr 2008 stammen, also in keinem Zusammenhang mit den Geschehnissen von 2015 stehen.

Zu mehr werden wir uns vorerst nicht äußern. Wir werden jetzt erstmal alles für uns einordnen und versuchen, zu unserer emotionalen Stabilität zurückzufinden.

Danke fürs Lesen und bleiben Sie uns gewogen.

Familie Lubitz

L.U.

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Sachliche Betrachtung der Ermittlungsergebnisse

Was uns heute trösten kann

Liebe Leser unserer Website,

das sind große und berühmte Worte, aus dem Buch des Propheten Jesaja mit denen das Kapitel 40 beginnt.

Tröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott.

Das Volk der Israeliten brauchte Trost. Sie waren vor rund 2600 Jahren Heimatvertriebene, entwurzelte Menschen, die alles ver­loren hatten. Aus der Heimat Israel weggeführt, lebten sie im Jahr 550 vor Christus im Exil in Babylon. Und das nun schon seit mehr als einem halben Menschenleben. Sie hatten keine Hoffnung mehr und wuss­ten nicht so recht, sollten sie sich hier neu beheimaten und die Hoffnung aufgeben, oder würde Gott sie wieder nach Hause führen und ihnen eine neue Zukunft schenken?

Und noch tiefer gefragt: Hatte Gott sie vergessen oder hielt er an ihnen fest?

Tröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott.

Die Israeliten damals brauchten in der Tat Trost. Und wie sieht das bei uns heute aus? Brauchen wir denn Trost?

Ja, wir alle brauchen Trost. Wir leben zwar nicht im Exil und doch ist das Bibelwort heute aktueller denn je.

Trostlose Situationen – es gibt sie in unzähligen Variationen. Nicht nur in den großen Ereignissen, die Schlagzeilen machen, sondern auch in vielen einzelnen Schicksalen und persönlichen Katastrophen, die nicht öffentlich werden und an denen dennoch unzählige Menschen zerbrechen.
Sie kennen vielleicht Situationen, in denen Sie Trost gebraucht

haben oder trösten wollten. Wenn wir Trost brauchen, dann sind wir wie ein ausgetrockneter Schwamm, der Wasser braucht. Müde, leer und ausgebrannt. Wir sehnen uns nach Halt und Hoffnung.

Meistens denken wir an Trost, wenn es um den Tod geht, wenn jemand einen Menschen verloren hat, der ihm sehr viel bedeutete.
Aber es kann auch andere Situationen geben, in denen wir Trost brauchen, zum Beispiel, wenn wir Schuld auf uns geladen haben und nicht mehr in den Spiegel sehen können. Beim Verlust einer Arbeitsstelle, der körperlichen Fitness oder dem eigenen Selbstwertgefühl. In Krankheit oder Einsamkeit. Es sind immer Zeiten, in denen uns die Hoffnung verloren geht. Wir haben etwas verloren, was uns wichtig war, was uns Halt und Sicherheit gegeben hat. Unser Kopf und Herz sind voll von dem, was wir verloren haben, und dann ist die Zukunft dunkel. Uns fehlt die Kraft, weil wir keinen Ausweg sehen.
Wann sind Sie das letzte Mal getröstet worden? Was hat Ihnen dabei geholfen? Vielleicht hat Ihnen jemand zugehört. Es war ganz still. Es gab keine Kommentare, kein Besser­wissen. Da hat einfach jemand mitfühlend zugehört und vielleicht geschwiegen. Gar nichts oder nur wenig dazu gesagt. Oder jemand hat die richtigen Worte gefunden.

Diese Worte haben Sie mitgenommen und in Ihrem Herzen bewegt. Diese Worte haben Ihnen wieder Freiraum verschafft, haben Sie aufatmen lassen, haben Sie von Schuld freigesprochen. Oder es wurden unheilvolle Zusammenhänge benannt, die Sie vorher nicht gesehen haben.

Und ja, Sie konnten danach getröstet einen anderen Weg gehen, oder mit erhobenem Haupt und gestärkt den bisherigen Weg weiter­gehen. Getröstet eben. Trost nicht im Sinne von Vertrösten, sondern Trost, der gut tut, der einen Raum öffnet. Da hält mich jemand und da hält mich jemand aus, in meiner Traurigkeit, meinen unberechenbaren Reaktionen, meiner Verzweiflung.

Trostworte sind wichtig für uns heute und die Menschen damals, um immer wieder neu die Kraft zu entwickeln, um durch dunkle Zei­ten hindurchzukommen und vielleicht sogar an ihnen zu wachsen. Wir können uns gegenseitig zuhören, allein das kann schon trösten. Das Wort Trösten bei Jesaja beschreibt im Hebräi­schen ein „Aufatmen lassen“, ein „Beistehen“.

Viele Menschen haben Scheu, auf jemanden mit großem Kummer zuzugehen, sie sind unsicher und wissen nicht, wie sie sich richtig nähern sollen. Aber wer in großer Not ist, hat oft nicht mehr die Kraft, selbst auf andere zuzugehen und seine Isolation zu durchbrechen. Wer schon einmal trösten wollte, der weiß, wie schwer und wie unmöglich das manchmal ist.

Wer kann das über Tage, Wochen, Monate, manchmal Jahre?

Gott, liebe Gemeinde. Gott kann das. ER sieht unsere Not, er wird bei uns sein, erträgt uns, auch über lange Zeit, das ganze Leben. Hören Sie noch einmal genau auf die Worte:

Tröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott

Diese Botschaft ist an das Volk Israel gegangen, als sie völlig ohne Hoffnung in der Gefangenschaft in Babylon waren. Sie waren am Ende und sie hatten auch noch selbst Schuld daran, weil sie nicht auf Gott gehört hatten.

Wir alle sind heute Gast in unserer Kirche, die wir mit leeren Händen betreten dürfen. Unser gnädiger Gott sieht uns an und weiß, was wir brauchen. Er weiß um die Auseinandersetzungen

und Verwerfungen in unseren Familien und in unserer

Gesellschaft. Was uneben ist zwi­schen uns und unseren Nächsten, auch was höckerig ist in uns, ER weiß es.

Er lädt uns ein, ihm unsere Angst und Erschöpfung zu klagen, ihm können wir das Versagen eingestehen, ihm den Zweifel zumuten. Ja, und wir dürfen darauf hoffen, von ihm getröstet zu werden.

Tröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott.

Gott selbst wird nicht müde zu trösten. Er hört nicht auf, sein Volk, uns heute, zu trösten in unserer mitunter heillosen Zeit.

Gott ist der Einzige, der bis in den Tod und durch den Tod hin­durch treu ist, bei jedem aushält, wenn er sich selbst und andere Menschen nicht mehr aushalten kann. Gott hält treu an Ihnen und mir fest. Gott thront nicht über den Wolken, sondern er kommt uns entgegen und greift in diese Welt ein. Wo sein Trost kommt, ist seine Freiheit. Sein Trost erreicht uns und andere Menschen, wo wir ihn an uns heranlassen und wo wir uns aufmachen zu trösten. Darum legt er uns die Worte des Propheten ans Herz:

Tröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott.

Gelegenheiten, wo wir Trost brauchen, wird es genug geben in diesen Tagen. Weil wir etwas falsch gemacht haben. Oder auch nur, weil wir spüren, dass etwas schiefgelaufen ist. Weil wir andere Menschen nicht verstehen können.

Und es wird Gelegenheiten geben, in denen wir gerufen sind, andere zu trösten – zuzuhören, Raum zu geben, zu verstehen, um Worte zu ringen und mit Gottes Geist zu rechnen. Das könnte dann weiterfüh­ren in das Weite, aufatmen lassen. Trost hat viele Gestalten. Dass Menschen getröstet werden, geschieht, manchmal sogar unerkannt und unbeabsichtigt.

Es bedarf auch der eigenen Bereitschaft sich trösten zu lassen. Mein Trost, und vielleicht auch Ihr Trost, liegt in der Hoffnung, dass Gott uns in den Wirrnissen und Zerwürfnissen nicht allein lässt. Er stellt sich in dem Kind in der Krippe an unsere Seite.

Die schwierigsten Hindernisse in unserem Leben und in der Welt erledigt Gott selbst. Gott will mit uns zusammenwohnen, uns bergen und die Wüste in unserem Leben beenden. Gott kommt. Das ist die frohe Botschaft, die Jesaja heute verkündet.

© L.U.

trost

Ihnen und allen Ihren Lieben ein gesegnetes Weihnachtsfest und Neues Jahr 2023.

Ihre

Fam. Lubitz

Warum wir Christen Weihnachten brauchen

 

„Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist andere Pläne zu machen.“ Diese Worte von John Lennon beschreiben ziemlich genau die Situation von Maria. Da erscheint ohne Vorwarnung, der Engel, noch dazu mit einer recht ungewöhnlichen Nachricht. Lesen Sie den Text aus Lukas 1, die Verse 26-38, das Kapitel ist überschrieben mit:

„Die Ankündigung der Geburt Jesu“

26 Und im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth, 27 zu einer Jungfrau, die vertraut war, einem Mann mit Namen Josef vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria. 28 Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir! 29 Sie aber erschrak über die Rede und dachte: Welch ein Gruß ist das? 30 Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Du hast Gnade bei Gott gefunden. 31 Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben. 32 Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, 33 und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben. 34 Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Manne weiß? 35 Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden. 36 Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch schwanger mit einem Sohn, in ihrem Alter, und ist jetzt im sechsten Monat, sie, von der man sagt, dass sie unfruchtbar sei. 37 Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich. 38 Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied von ihr.

 

Liebe Leserinnen und Leser,

Maria, ein 13/14-jähriges Mädchen, eine noch sehr junge Frau also, ist mit Josef, verlobt, einem Nachkommen aus dem Hause Davids. Sie ist allein, als Gabriel, der Gottesbote, erscheint. Und er hat diese ungewöhnliche Nachricht für sie. Diese bereitet Maria zunächst Kopfzerbrechen. Genauso die Situation in der sie sich befindet. Sie und der Fremde allein. Und dann noch diese Ankündigung: Du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären und Jesus soll er heißen. Schwanger werden? Von wem denn? Noch war sie nicht mit ihrem Josef zusammen und verheiratet. Sie würde sich erklären müssen. Was würden er und alle anderen von ihr denken? Wer würde ihr glauben? Zuerst Heirat dann Kinder und nicht umgekehrt. Aus wäre es mit dem geplanten, beschaulichen Familienleben.

Schauen wir nun einmal auf unser eigenes Leben. Wir kennen doch solche Situationen auch. Wir planen unser Leben so schön vor uns hin, ohne viele Gedanken daran zu verschwenden, es könnte etwas dazwischenkommen. Schule, Beruf, Kariere Partnerschaft, Familiengründung, Hauskauf, der nächste Urlaub und so weiter, und so weiter. Und dann passiert das, was wir nicht planen können, wie ein Blitz aus heiterem Himmel, Unvorhersehbares, Positives und auch Negatives. Ein neues Jobangebot, z. B. eine unerwartete Begegnung, bei der man spürt, das passt, unverhofftes Babyglück, neue Nachbarn, die zu Freunden werden. All sowas macht uns glücklich und beflügelt uns, das Leben läuft. Die Kehrseite der Medaille: der Verlust des Arbeitsplatzes, weil der Betrieb insolvent ist, die zerbrochene Lebenspartnerschaft, in der nichts mehr zu kitten ist, das erwartete Kind, das behindert zur Welt kommen wird, womöglich gar nicht lebensfähig ist, Covid 19, das Virus, das die Welt im Großen und unser Leben im Kleinen lahmlegt, die Flutkatastrophe an der Ahr und der Tornado in den Vereinigten Staaten, beide haben den Menschen ihre Lebensgrundlage geraubt. Und nicht zuletzt der Verlust von geliebten Menschen.

Alles Erfahrungen, die wir nicht unbedingt auf dem Schirm und in unseren Lebensplan mit einbezogen hatten. Bei all diesen unvorhersehbaren Ereignissen sind wir gefordert umzudenken. Wir müssen neue Wege suchen, finden und dann auch gehen. Im positiven und im negativen Fall. Meistens gelingt uns das auch, besonders wenn sich alles gut und in unserem Sinne entwickelt. Wir freuen uns an allem und jedem, finden leicht Lösungen und neue Wege, meistens sogar, ohne danach zu suchen. Schwieriger wird das schon, wenn wir auf dunkle Ereignisse reagieren müssen. Wir Menschen sind da sehr individuell: Die einen ziehen sich zurück, wollen mit sich erst mal alleine klarkommen oder niemandem zur Last fallen. Andere versuchen mit kleinen, zum Teil ganz banalen Bewältigungsstrategien neue Wege einzuschlagen: Mit einem Restaurantbesuch, schöner Musik, einem Spaziergang draußen in der Natur, Blumen, einer brennenden Kerze, einem Kurzurlaub oder auch einer längeren Reise, einem Kirchenbesuch. Alles was ihnen guttut ist wichtig. Was auch gut tut ist, ist die Verlässlichkeit und der Beistand von Familie und besten Freunden, wenn jemand da ist, der Angst, Verloren sein, Traurigkeit, Einsamkeit, Verlust, auffängt. Auch anderen etwas Gutes tun, kann helfen, manchmal sogar noch mehr als alles andere. Eine Spende an eine Institution, Zuhörer werden für die Nöte anderer, Berater, Tröster, Seelsorger. Jeder von uns entwickelt da eigene Strategien.

Doch kehren wir nochmal zu Marias Geschichte zurück: Die Ankündigung des Engels hört sich für sie auch erst mal nicht positiv an, im Gegenteil, sie erschrickt darüber, hat Angst. Sie weiß nicht, wie ihr weiteres Leben aussehen soll. Womöglich steht sie alleine da, mit einem Kind ohne Mann, ausgegrenzt, unversorgt. Es folgt eine weitere Ankündigung: Der Heilige Geist würde über sie kommen und ihr Kind würde Gottes Sohn genannt werden, sogar ein König werden. Damit bricht etwas aus der großen himmlischen Welt in Marias kleine Welt ein. Sie, die Auserwählte, dient Gott als Werkzeug, für seine Menschwerdung. Sie lässt zu, dass ihre Pläne durchkreuzt werden. Auch wenn dieser neue Weg sicher nicht leicht werden würde. Sie traut Gott zu, dass er alles gut und richtig machen wird, sie vertraut auf ihn. Voll und ganz.

Und jetzt frage ich Sie, wie ist das mit unserem Gottvertrauen, wenn sich von jetzt auf gleich unsere Lebensumstände verändern? Wenn wir in den kleinen und großen Katastrophen unseres Lebens nicht weiterwissen, wenn der innere Frieden sich nicht einstellen will? Wenn wir uns weder selbst noch andere uns helfen können? Wäre nicht jetzt ein guter Zeitpunkt einmal abzuladen, was ungelöst geblieben ist, womit wir nicht klargekommen sind, weil es uns, schier überrollt oder vielleicht überfordert hat? Wäre nicht jetzt ein guter Zeitpunkt all das dem Kind in die Krippe zu legen und darauf zu vertrauen, voll und ganz, dass es dort gut aufgehoben ist? Gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit – und in diesem Jahr empfinde ich sie, wetterbeding, als besonders dunkel – reagieren wir emotionaler ja auch sentimentaler als sonst im Jahr. Negative Entwicklungen verkraften wir schwerer, Menschen, die wir gehen lassen mussten, fehlen uns besonders.

Sicher haben Sie auch schon die Erfahrung gemacht, dass im Schein von Kerzen und Laternen positive Gedanken eher zurückkehren, dass wir uns unseren Lieben näher fühlen. Wir sehnen uns nach Licht, auch in unseren Herzen. Und das ist die frohe Botschaft, die der Engel auch für uns Menschen in dem Text bereithält: Aus der großen himmlischen Welt kommt etwas in unsere kleine Welt: Gott schenkt uns seinen Sohn. Er wird kommen, Er, dieses Licht der Welt. Schauen Sie sich einmal das Lied 1 im Gesangbuch EG+ an: „Mache dich auf und werde licht“, und dann achten Sie auf die Rechtschreibung. Wir sollen „licht werden“. Unsere Herzen sollen sich öffnen, damit Helles einziehen kann. „licht“ ist da nämlich kleingeschrieben. Und weiter heißt es dann: „Denn dein Licht kommt“ Dieses Licht ist großgeschrieben. Unser Licht kommt mit dem Kind in der Krippe. Mit Gottes Liebe für uns. „Mache dich auf und werde licht“: der 1. Satz aus Kapitel 60 im Buch des Propheten Jesaja.

Amen

© L.U.

 

Möge das Licht der Weihnacht auch über das Fest hinaus für Sie alle leuchten.

Frohe Feiertage und ein friedliches, gesundes neues Jahr.

Ihre

Fam. Lubitz

 

Stille Nacht

Weihnachtsgruß 2020

Allen Lesern unserer Website, wünschen wir ein besinnliches Weihnachtsfest und ein gesundes Jahr 2021.

Danke, für Ihre stetig wachsende Unterstützung und Ihren Beistand.

Herzlichst,

Familie Lubitz

Zum fünften Jahrestag

Was ist am fünften Jahrestag anders als am ersten, zweiten, dritten, oder vierten?

Wir haben gelernt, mit unserem Verlust zu leben, aber unser Kind wird uns immer fehlen und die Traurigkeit, dass er nicht mehr bei uns ist wird uns lebenslang begleiten.

Das wird an jedem zukünftigen Jahrestag nicht anders sein.

Lesen Sie im Folgenden den Text eines Liedes, das wir bei Andys Beerdigung gesungen haben:

1. Wie sollen wir es fassen, was nicht zu fassen ist?
Es fällt schwer loszulassen, und doch bleibt keine Frist.
Wir hätten so viel Fragen, wir brauchten doch noch Zeit.
Wohin mit unsren Klagen und unsrer Traurigkeit?

2. Das Leben ist verflogen, der Tod trat ein mit Macht.
Das Lachen? Fortgezogen, erstickt von tiefster Nacht.
In uns herrscht Leere, Schweigen. Wir können nichts mehr tun.
Wozu dies tiefe Neigen? Warum dies Sterben, nun?

3. Viel schneller als wir ahnten, zerriss des Himmels Blau.
Durchkreuzt ist, was wir planten. Die Welt scheint kalt und grau.
Was sein wird? Wer kann`s sagen? O Gott, das Fragen quält.
Hilfst Du, das Leid zu tragen? Hast Du Trost, der jetzt zählt?

4. Lass uns, Gott, nicht versinken, der Schmerz ist übergroß.
Dort, wo wir stolpern, hinken, halt uns und lass nicht los.
Lass uns darauf vertrauen, dass Du das Leben birgst.
Hilf uns, auf Dich zu bauen, auf Segen, den Du wirkst.

L.U.

Quellenangabe:
Text: Eugen Eckert, 1998 Strube Verlag, München, EG plus, Nr. 163

Der Engel, der nicht singen wollte

von Werner Reiser

Als die Menge der himmlischen Heerscharen über den Feldern von Betlehem jubelte: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden“, hörte ein kleiner Engel plötzlich auf zu singen. Obwohl er im unendlichen Chor nur eine kleine Stimme war, machte sich sein Schweigen doch bemerkbar. Engel singen in geschlossenen Reihen, da fällt jede Lücke sogleich auf. Die Sänger neben ihm stutzten und setzten ebenfalls aus. Das Schweigen pflanzte sich rasch fort und hätte beinahe den ganzen Chor ins Wanken gebracht, wenn nicht einige unbeirrbare Großengel mit kräftigem Anschwellen der Stimmen den Zusammenbruch des Gesanges verhindert hätten. Einer von ihnen ging dem gefährlichen Schweigen nach. Mit bewährtem Kopfnicken ordnete er das weitere Singen in der Umgebung und wandte sich dem kleinen Engel zu.

Warum willst du nicht singen?“ fragte er ihn streng. Er antwortete: „Ich wollte ja singen. Ich habe meinen Part gesungen bis zum „Ehre sei Gott in der Höhe“. Aber als dann das mit dem „Frieden auf Erden unter den Menschen“ kam, konnte ich nicht mehr weiter mitsingen. Auf einmal sah ich die vielen Soldaten in diesem Land und in allen Ländern. Immer und überall verbreiten sie Krieg und Schrecken, bringen Junge und Alte um und nennen das Frieden. Und auch wo keine Soldaten sind, herrschen Streit und Gewalt, fliegen Fäuste und böse Worte zwischen den Menschen und regiert die Bitterkeit gegen Andersdenkende. Es ist nicht wahr, dass auf Erden Friede unter den Menschen ist, und ich singe nicht gegen meine Überzeugung! Ich merke doch den Unterschied zwischen dem, was wir singen, und dem, was auf Erden ist. Er ist für mein Empfinden zu groß, und ich halte diese Spannung nicht länger aus.“

Der große Engel schaute ihn lange schweigend an. Er sah wie abwesend aus. Es war, als ob er auf eine höhere Weisung lauschen würde. Dann nickte er und begann zu reden: „Gut. Du leidest am Zwiespalt zwischen Himmel und Erde, zwischen der Höhe und der Tiefe. So wisse denn, dass in dieser Nacht eben dieser Zwiespalt überbrückt wurde. Dieses Kind, das geboren wurde und um dessen Zukunft du dir Sorgen machst, soll allen Menschen auf der Welt Gottes Frieden bringen und auch den Streit gegen ihn beenden. Deshalb singen wir, auch wenn die Menschen dieses Geheimnis mit all seinen Auswirkungen noch nicht hören und verstehen. Wir übertönen mit unserem Gesang nicht den Zwiespalt, wie du meinst. Wir singen das neue Lied.“

Der kleine Engel rief: „Wenn es so ist, singe ich gerne weiter.“

Der Große schüttelte den Kopf und sprach: „Du wirst einen anderen Dienst übernehmen. Du wirst nicht mit uns in die Höhe zurückkehren. Du wirst von heute an den Frieden Gottes und dieses Kindes zu den Menschen tragen. Tag und Nacht wirst du unterwegs sein. Du sollst an ihre Häuser pochen und ihnen die Sehnsucht nach ihm in die Herzen legen. Du musst bei ihren trotzigen und langwierigen Verhandlungen dabei sein und mitten ins Gewirr der Meinungen und Drohungen deinen Gedanken fallen lassen. Du musst ihre heuchlerischen Worte aufdecken und die anderen gegen die falschen Töne misstrauisch machen. Sie werden dir die Türe weisen, aber du wirst auf den Schwellen sitzen bleiben und hartnäckig warten. Du musst die Unschuldigen unter deine Flügel nehmen und ihr Geschrei an uns weiterleiten. Du wirst nichts zu singen haben. Du wirst viel zu weinen und zu klagen haben. Du hast es so gewollt. Du liebst die Wahrheit mehr als das Gotteslob. Dieses Merkmal deines Wesens wird nun zu deinem Auftrag. Und nun geh. Unser Gesang wird dich begleiten, damit du nie vergisst, dass der Friede in dieser Nacht zur Welt gekommen ist.“

Der kleine Engel war unter diesen Worten zuerst noch kleiner, dann aber größer und größer geworden, ohne dass er es selbst merkte. Er setzte seinen Fuß auf die Felder von Bethlehem. Er wanderte mit den Hirten zu dem Kind in der Krippe und öffnete ihnen die Herzen, dass sie verstanden, was sie sahen. Dann ging er in die weite Welt und begann zu wirken. Angefochten und immer neu verwundet, tut er seither seinen Dienst und sorgt dafür, dass die Sehnsucht nach dem Frieden nie mehr verschwindet, sondern wächst. Dass die Sehnsucht die Menschen beunruhigt und dazu antreibt, Frieden zu suchen und zu schaffen. Wer sich ihm öffnet und ihm hilft, hört plötzlich wie von ferne einen (Chor-)Gesang, der ihn ermutigt, das Werk des Friedens unter den Menschen weiterzuführen.

Wir hoffen, dass Ihnen unsere kleine Engelsgeschichte gefallen hat und Sie auch zwischen den Zeilen lesen konnten.

Allen Lesern unserer Website, wünschen wir ein besinnliches Weihnachtsfest und ein gesundes Jahr 2020.

Danke, für Ihre stetig wachsende Unterstützung und Ihren Beistand.

Wir wünschen Ihnen Frieden, herzlichst

Familie Lubitz

Die kommerzielle Aus-Nutzung des Leides von Menschen

Emotionale Vermarktung von Leid durch Tanja May

Der Absturz der Germanwings Maschine am 24. März 2015 in den französischen Alpen hat unsägliches Leid über viele Familien gebracht. Dieser Schicksalsschlag war und ist für alle Beteiligte nur schwer zu ertragen. Er bringt Menschen vielfach an ihre psychischen Grenzen, für viele Betroffenen stellt sich dabei die Frage nach dem Sinn des Lebens.

Leider gibt es bei dem großen Leid zwei Berufsgruppen, die das Ganze kommerziell nutzen: Opferanwälte und Journalisten. Unter Ihnen gibt es spezielle Vertreterinnen und Vertreter, die auch Jahre nach dem tragischen Geschehen versuchen, noch Profit daraus zu schlagen. Über die Sinnhaftigkeit der juristischen Aktionen von speziellen Opferanwälten haben wir bereits in früheren Artikeln berichtet.

Zum vierten Jahrestag des Germanwings Absturzes publizierte Tanja May vor kurzem im Magazin BUNTE einen Artikel zum Thema, selbstverständlich nach bewährtem Schema.

Dazu muss man wissen, dass es nicht darum geht, über die letzten Entwicklungen und Neuigkeiten zu berichten, sondern darum, den Menschen Emotionen zu verkaufen. Das ist Tanja Mays Job und das, was man beim Magazin BUNTE von ihr erwartet. Der Wahrheitsgehalt spielt dabei eine untergeordnete Rolle, es ist auch egal, ob die Gefühle von anderen Menschen dabei verletzt werden oder diese einem Risiko ausgesetzt werden. Tanja May ist auch bereit, sich über geltende Rechtsvorschriften hinwegzusetzen, um an ein voyeuristisches Foto zu gelangen, denn damit kann sie ihre Story anschaulicher gestalten. Beim Schreiben eben dieser, bedient sie sich einiger Schlüsselwörter, die Menschen immer wieder ansprechen und berühren: Trauer, Tränen, Wut, Entsetzen, Herz, Seele, unvorstellbare Tat, Verschwörungstheorien, usw. Ein Opferangehöriger gibt dem Ganzen ein Gesicht. Nur Neues erfahren die Leser in dem Artikel nicht. Außer vielleicht, dass es eine Website für Andreas gibt. Interessant ist die Erkenntnis, dass Frau May diese wohl zur Kenntnis genommen hat, aber das Ganze unter dem Deckmantel «dubioses Gutachten und Verschwörungstheorien» abtut.

Dabei gäbe es durchaus interessante Sachverhalte in verschiedenen Artikeln (mit entsprechenden Beweisen), über die man hätte berichten können. Stattdessen wird das bisher in Stein gemeißelte Bild aufrechterhalten und das offizielle Absturzszenario weiterhin nicht hinterfragt, ebenso wenig wie der Sachverhalt, was für unsere Familie noch ertragbar ist. Ja, der Artikel hat uns wieder verletzt, aber die Wunden bluten nicht mehr so lange wie in den vergangenen Jahren.

L.U.

weiterer Beitrag:

https://andreas-lubitz.com/de/2019/02/15/80-prozent-der-meldungen-ueber-den-27-jaehrigen-seien-nachweislich-falsch-gewesen1/

Trostgebet nach Psalm 23

 

Für Sie, für Euch, für alle Leser dieser Seite:

Nach wie vor brauchen und suchen wir Trost, der uns hilft mit unserem Verlust umzugehen. Das Folgende ist eine Möglichkeit; es macht Traurigkeit und Trost spürbar, für jeden der es liest.

Trostgebet nach Psalm 23

Ich bete: Der Herr ist mein Hirte, und ich fühle mich so jämmerlich verlassen.

Und ich bete weiter: Mir wird nichts mangeln und ich weiß: Dieser Mensch, Andreas, wird mir fehlen, seine Liebe kann mir keiner ersetzen, ich werde ihn mein Leben lang vermissen. Und ich bete weiter: Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zu frischem Wasser und ich denke mir: Wenn Gott eine Zukunft mit mir vorhat, so sehe ich sie noch nicht. Aber wenn ich eines Tages aufatmen werde, danke ich es ihm. Und so versuche ich weiter zu beten: Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens Willen. Und ich denke mir, dass ich in meiner Trauer geprüft werde und ich frage mich: Wen meinst du wirklich? Weinst du, weil du etwas verloren hast oder weinst du, weil der Verstorbene sein Leben verloren hat? Hat er das?

Und in meinen Fragen bete ich: Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal – und die Trauer ist so ein Tal – fürchte ich kein Unglück – und schäme mich meiner Gefühle nicht – denn du bist bei mir, auch wenn mein Weg zum Friedhof führt und die Wohnung leerer geworden ist. Dein Stecken und Stab trösten mich und ich bete mit neuer Sicherheit: Du bereitest vor mir einen Tisch – und ich denke an die nächste Mahlzeit, wo ein Platz leer bleiben wird – und das Gebet geht weiter: im Angesicht meiner Feinde. Und wenn mir meine Trauer nur dies beigebracht hätte, wie unwichtig und grundlos meine Feindschaften sind, so will ich der Trauer danken, die mich freimacht von bestehenden Feindschaften. Du salbst mein Haupt mit Öl und schenkst mir voll ein. Ja, du Herr verwandelst meinen Schmerz in Reife. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang. Du, Herr, begleitest mein Leben, wohin es auch geht. Und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar. Bei dir habe ich meine Heimat.

Amen

            

L. U.