Archiv für den Monat: März 2019

Trostgebet nach Psalm 23

 

Für Sie, für Euch, für alle Leser dieser Seite:

Nach wie vor brauchen und suchen wir Trost, der uns hilft mit unserem Verlust umzugehen. Das Folgende ist eine Möglichkeit; es macht Traurigkeit und Trost spürbar, für jeden der es liest.

Trostgebet nach Psalm 23

Ich bete: Der Herr ist mein Hirte, und ich fühle mich so jämmerlich verlassen.

Und ich bete weiter: Mir wird nichts mangeln und ich weiß: Dieser Mensch, Andreas, wird mir fehlen, seine Liebe kann mir keiner ersetzen, ich werde ihn mein Leben lang vermissen. Und ich bete weiter: Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zu frischem Wasser und ich denke mir: Wenn Gott eine Zukunft mit mir vorhat, so sehe ich sie noch nicht. Aber wenn ich eines Tages aufatmen werde, danke ich es ihm. Und so versuche ich weiter zu beten: Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens Willen. Und ich denke mir, dass ich in meiner Trauer geprüft werde und ich frage mich: Wen meinst du wirklich? Weinst du, weil du etwas verloren hast oder weinst du, weil der Verstorbene sein Leben verloren hat? Hat er das?

Und in meinen Fragen bete ich: Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal – und die Trauer ist so ein Tal – fürchte ich kein Unglück – und schäme mich meiner Gefühle nicht – denn du bist bei mir, auch wenn mein Weg zum Friedhof führt und die Wohnung leerer geworden ist. Dein Stecken und Stab trösten mich und ich bete mit neuer Sicherheit: Du bereitest vor mir einen Tisch – und ich denke an die nächste Mahlzeit, wo ein Platz leer bleiben wird – und das Gebet geht weiter: im Angesicht meiner Feinde. Und wenn mir meine Trauer nur dies beigebracht hätte, wie unwichtig und grundlos meine Feindschaften sind, so will ich der Trauer danken, die mich freimacht von bestehenden Feindschaften. Du salbst mein Haupt mit Öl und schenkst mir voll ein. Ja, du Herr verwandelst meinen Schmerz in Reife. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang. Du, Herr, begleitest mein Leben, wohin es auch geht. Und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar. Bei dir habe ich meine Heimat.

Amen

            

L. U.